Über mich

Ich glaube daran, dass alles mit allem verbunden ist. Die Frage ist nur, wie wir diese Verbundenheit wahrnehmen, wie wir sie finden können.

Aber von vorn: Wir haben immer mehrere unterschiedliche Anteil in uns. Wir sind einfach der oder die „Eine“, immer konsistent, immer in jeder Situation gleich. Wir können kreativ sein und zugleich gut organsiert oder gar pedantisch. Wir können vollkommen vernünftig sein und zugleich, wenn uns danach ist, mit Sonne, Mond und Sternen sprechen.
Das ist normal.

Mein stärkster Anteil ist derjenige der Künstlerin.
Ich bin Schauspielerin. Meine Kunst und mein Handwerk habe ich an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg gelernt. Alle, die ihren Beruf lieben und mit Herzblut und Leidenschaft ausüben, wissen, wie sehr er einen prägt.Die Figuren, die ich spiele, haben ihr eigenes Leben, ihren eigenen Zuschnitt, ihre eigene Existenz. Im Spiel aber betrachte ich die Figur wie eine gute Freundin, sensibel, mit viel Empathie.
So erwecke ich sie nicht nur zum Leben. Ich lasse sie auch wahr erscheinen. Ein Teil des Handwerks ist dabei meine eigene Lebenserfahrung mit allen Gewinnen und Verlusten. Ein anderer ist die Präzision bei der Erarbeitung der Rolle. Hier darf nichts dem Zufall überlassen bleiben, sonst würden wir der Figur nicht gerecht. Im Moment des Spiels fügt sich alles zusammen.

Das Handwerk auf dem Höhepunkt.
Es geht um Nuancen, um Feinabstimmung, um das richtige Mischen der Farben in Klang und Ausdruck, um Brüche, Crescendi und De-crescendi der Figur darstellen zu können, damit sie lebt.

 

Bei allem Handwerk, bei aller Praktik und Pragmatik sehe ich mich auch als emotionale Schauspielerin. Das heißt nicht, dass ich die Figur ersticken darf. Das würde die Wahrheit verfälschen und den Inhalt verfremden.

Warum ist das wichtig?
Im Theater geht es um Konkretes. Man kann nicht betrügen. Du kannst die Form (der Figur) füllen, Du kannst Dich austoben, Du kannst ihr Deine individuelle Note geben. Aber um eines kommst Du nicht herum: Du musst wahrhaftig bleiben. Denn so unterschiedlich und komplex Raumpräsenz, Umgebung, Gegenüber oder Stimmung auch sein können: Es geht immer um die Schaffung konkreter Momente, während ich eine Geschichte erzähle. Und so verbindet sich alles mit allem.